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"In der Frühjahrsausstellung des Städtischen Kramer-Museums begegnen
sich eine Fotografin aus Frankfurt und ein Objektkünstler aus Herford.
Beide haben einige Jahre in Kempen gelebt und sind noch heute durch
Familie, Freunde und Bekannte mit der Stadt verbunden.
Jürgen Heckmanns wurde 1939 in Mühlheim a.d. Ruhr geboren. Nach seinem
Studium der Philosophie, Germanistik, Kunst und Geografie war er von
1969 bis 1973 Lehrer in Kempen und Krefeld. Von 1974 bis 1980 übernahm
er Dozentenstellen an der Gesamthochschule Duisburg, anschließend bis
2006 an der Universität Bielefeld, wo er 2002 zum Professor h.c.
ernannt wurde. Zahlreiche Ausstellungen in Museen, Kunstvereinen,
Galerien, Kirchen und privaten Räumen begleiten seinen Lebensweg. In
Jürgen Heckmanns' plastischen Arbeiten und Zeichnungen geht es um das
Flüchtige, Momenthafte, Fragile. Sein Werkstoff ist Papier. Das
alltägliche Material signalisiert sein künstlerisches Programm: seine
Hinwendung zum Unscheinbaren und Übersehenen, Gefährdeten und
Verschwindenden. Charakteristisch ist die Leichtigkeit der Gebilde, die
dennoch stark und fest in ihrer Beharrlichkeit sind. Sie sind in einer
Bewegung begriffen, und oft scheinen sie so gerade eben ihr
Gleichgewicht halten zu können. Das Spiel mit der Balance ist sein
Thema.
Christina Unger wurde 1968 in Köln geboren. Ihre Jugend verbrachte sie
in Kempen. Nach dem Abitur studierte sie Kommunikationsdesign und
Fotografie in Deutschland und der Schweiz. Sie sucht das "Surreale
hinter dem Realen": Ungewöhnliche Blickwinkel unserer "Realität", die
weitaus vielschichtiger sind, als wir mit unseren Sinnen wahrnehmen
können, fängt sie spontan mit oft hintergründigem Humor ein.
Gleichzeitig lotet sie die künstlerischen Möglichkeiten der
Schwaz-Weiß-Fotografie aus, ohne zu inszenieren oder zu retuschieren.
Sie präsentiert Bilder, deren Ursprung und Inhalt sich durchaus nicht
immer auf den ersten Blick erschließen, eine Weile rätselhaft bleiben.
Wechselspiele, Übergänge und Spannungsverhältnisse faszinieren
Christina Unger."
artefact - Kunst im Westen, Februar - April 2014 |
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